ROUMIGUIÈRE/DUQUE:
DRACHEN
Die Reihe Die Enzyklopädie des Wunderbaren widmete sich bisher den Themen
Hexen, Feen und Monster mit prachtvollen Textbildbanden. Nun legen Autorin Cécile
Roumiguière und Illustrator Yvan Duque einen weiteren Band vor und der erzählt von
besonders imposanten Fabelwesen: Drachen.
Übernatürlich stark, schlau, mal gut, mal böse, faszinieren sie die Menschen von jeher.
Mal tauchen sie als Meeresungeheuer auf, es gibt sie als Drachen der Lüfte, der Erde, der
Wälder, und sie herrschen als besondere Schreckens- oder auch Glücksgestalten der Nacht
oder auch des Lichts.
Zum Einstieg begegnen zwei Mädchen beim Rudern auf dem See Landelin, dem letzten
Sumpfdrachen. Und für ihn gibt es wie für etliche Drachen eine eher harmlose echte
Tierart als Vorbild wie hier den hinterindischen Wasserdrachen. Andere aber sind gewaltige
Unheilsbringer, oft geflügelt, und meist stoßen sie Feuer und Rauch aus.
Zwischen den einzelnen Darstellungen bestimmter mythischer Drachengestalten, wie sie sich
von Jahrhundert zu Jahrhundert und von einem Kontinent und seiner Kultur zur anderen
fortentwickelt haben, gibt es lexikalische Panoramaseiten, auf denen die verschiedenen
Erscheinungen zu bestimmten Themen kurz mit kurzen Texten und entsprechenden Abbildungen
erklärt werden.
So lernt man auch Quetzalcoatl, den großen Drachen der Azteken, kennen wie auch Nuwa, die
mythologische Mutter des chinesischen Volkes. Da lernen wir legendäre Sagenwesen wie
Beowulf oder Amaru oder heldenhafte Drachentöter wie den Heiligen Georg oder Siegfried
aus der Nibelungensage kennen.
Aber auch die moderne Literatur darf nicht fehlen, denkt man an die grandiosen Drachen bei
J.R.R. Tolkien oder bei George R. R. Martin. Die ganze Welt wurde und wird in
Überlieferungen und Fantasy-Geschichten von Ausgeburten dieses speziellen nicht-realen
Bestiariums bevölkert dies ist ein hervorragender Wegweiser zu den vielen
einzelnen Sagengestalten, der nicht nur junge Leser ab acht Jahre fesseln dürfte.
|