ULLA LOHMANN:
VULKANMENSCHEN
Sind sie still, sind sie Sinnbilder gefährlich lauernder urwüchsiger Macht, wenn ein
Vulkan jedoch ausbricht, übt er eine zerstörerische Faszination aus.
Und der folgt Ulla Lohmann seit vielen Jahren gewissermaßen hautnah, denn immer wieder
reist die preisgekrönte Naturfotografin und Vulkanforscherin zu den feuerspeienden
Giganten. Doch nicht nur die selbst sind außergewöhnlich, sondern auch die Menschen, die
an und mit diesen Höllenschlunden leben.
Ihnen widmet sie sich in dem opulenten Textbildband Vulkanmenschen Vom Leben
mit Naturgewalten. Dafür bereist sie entlegene Regionen und lebensgefährliche Orte
und die Menschen ebendort. An manchen lebte sie auf Monate mit den Einheimischen
zusammen, um deren Leben und Gebräuche mit dem Vulkan kennenzulernen, wie es ein Tourist
niemals könnte.
Diese Vorliebe erklärt auch, warum hier solche bekannten Stars wie der Vesuv
oder der Fuji nicht vertreten sind. Dafür aber zum Beispiel ein abgelegener Vulkan wie
der indonesische Kawah Ijen. Wo die Fotografin und Filmemacherin unter schweren Strapazen
die Arbeiter begleitete, die das Teufelsgold Schwefel unter
lebensverkürzenden Mühen abbauen.
Auch anderswo profitieren die Anwohner solcher Vulkane von den durch die Lavaströme
fruchtbaren Böden für landwirtschaftliche Zwecke immer im Wissen um das stete
Risiko lebensgefährlicher Ausbrüche. Dazu erzählt Ulla Lohmann spannend und mit manchen
Anekdoten durchzogen vom Leben dieser Menschen. Und stets angereichert mit atemberaubenden
Bildern sowohl der Vulkane wie ganz besonders auch derjenigen, die sie fürchten aber
teils auch anbeten.
Neun geografische Regionen in aller Welt sind in dem Bildband präsentiert mit durchweg
spektakulären Exemplaren ungezähmter Urkraft wie dem Nyiragongo an der Grenze zwischen
Kongo und Ruanda, der der gefährlichste Vulkan Afrikas ist mit dem größten Lavasee der
Welt.
Fazit: faszinierendere Naturaufnahmen im Verbund mit den unmittelbaren Anwohnern sind kaum
denkbar.
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