NINA-SOPHIA MIRALLES: INSIDE
VOGUE
Genau 130 Jahre ist es in diesem Dezember her, dass eine der berühmtesten Zeitschriften
gegründet wurde: die VOGUE. Der Geschäftsmann Arthur Baldwin Turnure brachte das Magazin
ursprünglich als Klatsch- und Gesellschaftsblatt für die High Society New Yorks heraus.
Seit es Verleger Condé Nast 1909 übernahm, hat das Hochglanzmagazin zwei Weltkriege,
etliche Wirtschaftskrisen und den Kalten Krieg überstanden und trotz auch Internet,
Bloggern und Influencern. Was die Publikation so einzigartig gemacht hat und in
mittlerweile 26 Lädnerausgaben weltweit noch heute so hoch hält, hat die britische
Journaloistin Nina-Sophia Miralles nun zu einer ganz speziellen Biografie eines
Erfolgsmodells zusammengetragen.
Inside VOGUE. Die Geschichte eines Magazins und der Frauen, die es führten
lautet der Titel und das Buch ist nicht weniger als die bewegte Vita einer Weltmarke.
Entscheidende Sprünge zur weltumspannenden Bedeutung als Spiegelbild und oft genug auch
Trendsetter für Moden und Zeitgeschmack waren die Ausdehnung durch die britische Ausgabe
1916 und die in Paris 1922.
Abgesehen von den fast durchweg hochklassigen Covers, von denen manche zu stilprägenden
oder auch kontroversen Ikonen wurden, reflektierte und förderte das Magazin
nicht nur den Wandel der Moden sondern auch due gewandlete Rolle der Frauen über die
Jahrzehnte. Da mögen mutige Verleger einiges bewegt haben, die wirklich entscheidneden
Persönlichkeiten für den Ruf und den Einfluss der VOGUE waren starke Frauen.
Natürlich geht die Autorin in ihrer akribisch recherchierten Chronik dabei auf
Chefredakteurinnen wie Diana Vreeland und Anne Wintour ein. Hinzu kamen spannende Designer
und Fotografen. Und so wie zwischen ihnen gab es immer wieder auch Spannungen zwischen den
Säulen der VOGUE in New York. London und Paris.
Oft genug sorgte das Magazin auch für Aufsehen mit spektakulären Reportagen. Oder mit
Sensationen wie der Jubiläumsausgabe zum 100. Geburtstag im Dezember 1992 mit keinem
Geringeren als dem Dalai Lama auf dem Cover und mit einem großen Interview mit ihm. Aber
auch die Prägung der aktuellen Moden durch die VOGUE und wie diese ihrerseits durch die
Moden beeinflusst wurde, erhält hier breiten Raum.
Dieser hervorragend aufbereiteten Geschichte eines weltberühmten Magazins fehlt nur
eines: eine angemessene Bilderschau ikonischer Cover und von stilprägenden Aufnahmen
solch legendärer Fotografen wie Man Ray, Helmut Newton und Richard Avedon, die so mancher
Ausgabe eine Art Ewigkeitswert gaben.
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