MUSEUM BARBERINI: SURREALISMUS
UND MAGIE
Für die Surrealisten war die Magie ein Mittel individueller Selbstermächtigung. Wichtig
war dabei auch der Dialog mit der Tradition des Okkulten, wie es bereits André Breton als
Hinwendung zum Irrationalen und Unbewussten in den 20er Jahren propagierte.
Eine besonders prachtvolle Sammlung von großen Werken dieser Avantgarde-Kunst hatte Peggy
Guggenheim als Schirmherrin surrealistischer Malerei zusammengetragen. Mit dem Kern
ikonischer Werke der Peggy Guggenheim Collection und angereichert mit zahlreichen
Leihgaben aus Museen und von privaten Sammlern in aller Welt entstand daraus die
einzigartige Ausstellung Surrealism and Magic: Enchanted Modernity, die am
Sitz der Collection in Venedig begeisterte.
Entstanden war sie in Zusammenarbeit mit dem Museum Barberini Potsdam und dort wird sie
nun ab dem 22. Oktober bis zum 29. Januar 2023 gezeigt. Der hinreißende
Ausstellungskatalog dazu liegt nun unter dem deutschen Titel Surrealismus und
Magier: Verzauberte Moderne ebenfalls vor.
Präsentiert werden etwa 60 Werke, die einen Überblick über die gesamte Entwicklung der
surrealistsichen Bewegung geben. Da finden sich frühe Vertreter wie Giorgio de Chirico
mit seinen metaphysischen Bildern (1915) ebenso wie die vor allem in den 30er Jahren
herausragende Leonora Carrington, Legenden wie Dali und Magritte oder die Italienerin
Leonor Fini bis in die Zeit nach dem Zwieten Weltkrieg.
Die Vielfalt ist so atemberaubend wie das immer wieder auch Bizarre bis Mysteriöse der
Malerei. Stets aber spielt das Unbewusste und das Irrationale eine prägende Rolle in
diesen Werken, in denen die Künstler als Magier, Seher und Alchimisten erscheinen. Das
ist so poetisch und philosophisch, wie sie sich selbst sahen und die Welt neu erfanden.
Fazit: eine außergewöhnliche Kunstpräsentation mit einem wahren Bücherschatz als
Begleitbuch.
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