HARRY CLIFF: WAS MACHT DAS
QUARK IM APFELKUCHEN?
Der britische Physiker Harry Cliff ist eine Art Pendant zu dem deutschen Physik-Professor
Harald Lesch und ähnlich der beliebten Fernsehreihe Leschs Kosmos tritt auch
Cliff mit unterhaltsamen wissenschaftlichen Vorträgen vor einem Millionenpublikum auf.
Nun aber widmet er sich mit einem Sachbuch seinem Spezialgebiet, denn hauptberuflich ist
er Teilchenphysiker an der Universität Cambridge und er arbeitet auch am CERN bei Genf.
Welch unterhaltsame Ader er dabei jedoch beherrscht, lässt schon der Buchtitel erahnen:
Was macht das Quark im Apfelkuchen?.
Ähnlich locker ist auch der Untertitel Auf der Suche nach dem Rezept für unser
Universum. Was aber durchaus den Ansatz seiner Ausführungen plastisch umreißt,
denn die Suche nach den Grundbausteinen der Natur ist es ja, was die Physiker stets
umgetrieben hat.
Die Inspiration zu dem Werk bezog Cliff von seinem Kollegen Carl Sagan, der in seiner
Kosmos-Fernsehreihe feststellte: Möchte man aus dem Nichts einen Apfelkuchen
machen, muss man erst das Universum erfinden. Mit dieser Erfindung beginnt Cliff
denn auch seine Ausführungen, in denen er zunächst schildert, wie er als junger
Wissenschaftler die Arbeit am LHC, dem Large Hadron Collider, in der Schweiz aufnahm.
Dast alles am LHC sei extrem und von dessen geradezu irren Daten ausgehend, startet Cliff
eine ebenso spannende wiue aufschlussreiche Wissenschaftsgeschichte von der ersten
atomtehorie bis zu Protonen, Quarks und vielen Experimenten. Der Entwicklung der
Atomphysik, Albert Einsteins Wirken und vielen mehr geht er nach und immer wieder
verblüfft er mit anschaulichen Bildern zu der komplexen abstrakten Materie.
Da werden Zusammenhänge und Theorien plastisch und nachvollziehbar erläutert, das aber
auch wissenschaftlichem Niveau und dennoch auch für den interessierten Laien
erreichbar. Und es gelingt dem Autor sogar, ohne Mathematik auszukommen,
während er andererseits mit lockeren Beispielen und allerlei zielführenden Anekdoten
für wirklichen Spaß an der Wissenschaft sorgt.
Fazit: Harry Cliff macht sich mit diesem Sachbuch um das Verständnis für die Zutaten des
Universums verdient und bereitet dem Leser zugleich ein anspruchsvolles wissenschaftliches
Lesevergnügen.
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