NEIL SHUBIN: DIE GESCHICHTE
DES LEBENS
Viele glauben, dass sich Federn entwickelten, um Tieren das Fliegen zu ermöglichen,
oder Lungen und Beine, damit sie sich an Land fortbewegen können tatsächlich
stimmt nichts davon.
Es ist Neil Shubin, Paläontologe und Leiter des Instituts für organische Biologie und
Anatomie an der University of Chicago, der das sagt. Nach seinem Bestseller Der
Fisch ins uns widmet er sich mit seinem neuen Buch einer Reise durch die Welt der
Gene und Fossilien, um die Entwicklung allen Lebens in den vier Millionen Jahren
Erdgeschichte zu analysieren.
Die Geschichte des Lebens lautet der Titel und darin rollt er diese quasi als
Erforschung ihrer selbst auf. Grundlage war ja die Evolution der wissenschaftlichen
Erkenntnisse nicht erst seit Charles Darwin. Der Quantensprung aber kam erst mit der
DNA-Technologie, die Shubin nun mit den Fossilienfunden verknüpfte. Mit immer wieder
verblüffenden Ergebnissen.
Da wurde die Lücke entdeckt zwischen den Fischen und den Landlebewesen, denn wie konnten
sich die Lungenatmer aus den Meerestieren entwickeln, die doch gar keine Lungen hatten?
Hatten einige eben doch! Und das wurde bereits Forschern bekannt, die Napoleon auf dessen
Ägyptenfeldzug begleiteten. Oder die Federn, die den Vögeln später das Fliegen
ermöglichten die gab es schon bei Dinosaurierarten ohne diesen Zweck. Doch es sind
oft bereits angelegte Details, die einen Evolutionssprung dann erst als Baustein für neue
Arten oder Formen ermöglichen.
Der Wissenschaftler verknüpft bei seinen Forschungen wie auch hier in den Darlegungen
Erkenntnisse aus Paläontologie, Archäologie und Biologie und alles wird mittels der
Genetik durchleuchtet und verifiziert. Es erstaunt, wie sprunghaft und zugleich logisch
und folgerichtig die Evolution funktioniert. Wobei die Funktion der Erinnerung von
gravierender Bedeutung bei Mensch und Tier ist.
Diese Fähigkeit aber beruht auf einem Virus aus den Urzeiten der Entwicklungsgeschichte.
Es wurde wie weitere Viren und Bakterien ein unverzichtbarer Teil des Lebens. Etliche
Zeichnungen erleichtern das Verständnis manch anspruchsvoller Ausführungen und erhellen
sie auch für den interessierten Laien.
Fazit: eine faszinierende Materie auf kluge und gut zu lesende Weise verständlich
gemacht.
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