NIKKI ADDISON (Hrsg.): HUMAN
NATURE
Eine einzige Mahnung und zugleich eine Augenweide ist der opulente Textbildband, den Nikki
Addison unter dem Titel Human Nature. Über den Zustand unserer Erde
herausgegeben hat.
Zu den beinahe täglichen Meldungen über das fortschreitende Artensterben, den
Klimawandel, über Umweltzerstörung und Rodungen ganzer Regenwaldzonen stellen hier
zwölf der weltbesten Naturfotografen ihren eigenen Blick auf diese alarmierenden
Entwicklungen vor und natürlich kommentieren sie diese auch. Vor allem die fatalen
Sünden des Menschen gegen die Natur.
Dabei müsse jedermann klar sein: Es gibt kein 'Wir gegen die Natur' es gibt
nur ein 'Wir mit der Natur. Und so ist diese fotografische Dokumentation voller
Gegensätze von wunderschön und hässlich, von atemberaubend bis erschreckend und
verstörend. Jeder der berühmten und vielfach ausgezeichneten Fotografen hat die
Entwicklungen hautnah miterlebt und der Reigen setzt mit faszinierenden
Unterwasseraufnahmen ein und endet mit magischen Charakterporträts einzelner Tiere.
Da macht aber auch das Foto des Eisbären nachdenklich, der in die Spalte zwischen seiner
Eisheimat und einer offensichtlich abgebrochenen Eisplatte schaut. Am beklemmendsten aber
sind die fotografisch durchweg großartigen Bilder des heikelsten Themas
dieses Buches, das der Südafrikaner Brent Stirton angeht. Berühmt für seine
Dokumentationen zu Umwelt-, Gesundheits- und humanitären Themen, widmet er sich den
verschiedenen Aspekten der Wilderei.
Gegen die die Bilder von Massentierhaltungen oder dem irren Plastik-Shoppinggetöse bei
aller Monstrosität beinah harmlos wirken. Und doch ebenfalls so viel erzählen von der
Bedrohung der Natur und der unmittelbaren Verantwortung des Menschen. Mit ihren Interviews
und Essays dazu brennen die allesamt für die National Geographic Society tätigen
Fotografen in diesem mitreißenden Plädoyer für die eine Welt.
Fazit: ein außergewöhnliches Buch, das Alle angeht. Und ganz im Sinne von Greta Thunberg
gibt Fotograf Frans Lanting die Devise dazu aus: Hoffnung ist wichtig. Handeln
ebenso.
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