ROSIE SANDERS: ROSEN
Einen passenderen Vornamen konnte Großbritanniens größte Blumenmalerin gar nicht haben:
Rosie Sanders. Wenn sie sich jedoch mit der Königin der Blumen einlässt, tut sie das mit
einer entscheidenden Vorgabe: die makellosen Exemplare auf dem Höhepunkt ihrer Blüte
finden kein sonderliches Interesse der vielfach ausgezeichneten Künstlerin.
Wenn sie sich unter dem Titel Rosen. Meisterin der Blumenkunst dennoch dieser
Gattung widmet, dann auf ihre sehr eigene Weise, nämlich jenen Exemplaren, die ihre
Glanzzeit bereits sichtbar hinter sich haben. Das Verblühen und Verwelken stehen sogar
explizit im Mittelpunkt und man kann sagen: Rosie Sanders gibt diesen Rosen statt
funkelnder Schönheit gewissermaßen Persönlichkeit von verletzlicher Grazie und
Vergänglichkeit.
In der Regel vergrößert sie ihre ebenso filigranen wie farbtrunkenen Aquarellgemälde
bis zum Zehnfachen der echten Blüten. Die äußerst genauen Details wie die Form- und
Farbgebung fesseln den Betrachter. 44 Porträts hat die Künstlerin so geschaffen und
jedem Namen gegeben, unter denen sie ihre Stimmung beim Fertigen des Kunstwerks, wie
Morning Light, Secrets to tell oder Enigma. Bis auf
eine Rose waren es übrigens sämtlich Rosen aus ihrem eigenen Garten in Devon.
Eingeleitet wird der Prachtband ebenso sinnvoll wie stilecht mit einer Abhandlung der
Gartenbuchautorin Jane McMorland Hunter. Unter dem Titel Eine kleine Geschichte der
Rose geht sie auf ihre Herkunft, ihre Verbreitung, ihre Nutzung als Symbol und
vieles mehr ein. Fazit: ein schwelgerisch schönes Kunstbuch für Freunde der Rosen wie
auch der Aquarellmalerei.
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