ADAM BARON:
FREISCHWIMMEN
Cymbaline Iglu, kurz vor dem 10. Geburtstag, hat nicht nur einen seltsamen Namen, der
sonst so sportliche Junge aus London ist auch noch nie in einem Schwimmbad gewesen. Sein
Name kommt aus einem Shakespeare-Stück, denn sein Vater war Schauspieler. Cym weiß von
seiner Mutter aber nur, dass er starb, als er selbst noch ein Baby war.
Mit dem Nichtschwimmen beginnt nun der Roman Freischwimmen. Wer die Wahrheit sucht,
muss tief tauchen, der erste Kinderroman des britischen Erfolgsautors Adam Baron.
Dass er ein absoluter Nichtschwimmer ist, wissen nicht einmal seine Freunde. Den Grund
jedoch, warum seine Mutter bisher jede Begegnung mit dem Wasser vermieden hat, weiß auch
Cym selbst nicht.
So steht er plötzlich vor einem Dilemma, als die Klasse ins Schwimmbad geht und Billy
Lee, der größte Rüpel, ihn zu einem Wettschwimmen herausfordert. Tapfer macht Cym
heimlich ein paar Trockenübungen und dann kommt es zum Desaster! Und nur der
cleveren Veronique Chang (in die er sowieso verknallt ist) hat er seine Rettung vorm
ertrinken zu verdanken.
Nun aber schwenkt die Geschichte aus der Schülerkomödie um ins Dramatische, denn als ihn
seine Mutter nach dem Unglück abholen soll, flippt sie derartig aus, dass sie ins
Krankenhaus muss. Dass das jedoch eine psychiatrische Klinik ist, verschweigt ihm Tante
Mill, bei der er vorläufig unterkommt. Und auch sonst bleibt ihm so manches
unerklärlich, was ihm das Leben zusätzlich schwer macht.
Auch seine Freunde sind keine Hilfe, nur Veronique wird zur echten Gefährtin. Ganz
allmählich finden die beiden immer weitere Puzzleteile der Wahrheit und nicht nur das
Geheimnis um die Angst seiner Mutter vorm Wasser wird mühsam gelüftet. Auch der wahre
Verbleib seines Vaters ist ein ganz anderer und so eröffnet die Geschichte, die Cym
selbst ebenso treuherzig wie selbstironisch erzählt, eine regelrechte Familientragödie.
Von deren Ende sei nur noch so viel verraten: es gibt ein Happyend mit einigen
Überraschungen. Adam Baron hat das Alles sehr warmherzig und mit gut entwickelten
Charakteren geschrieben. Da werden nicht nur junge Leser ab etwa 10 Jahre mit Cym
mitzittern.
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