BRITT WRAY: DAS MAMMUT AUS DER
TIEFKÜHLTRUHE
Spätestens seit dem Welterfolg des spektakulären Films Jurassic Park (1993)
ist der Gedanke in den Köpfen: ob man wohl vor Urzeiten ausgestorbene Tierarten mit Hilfe
von DNA und entsprechenden wissenschaftlichen Methoden wiederbeleben könnte.
Diesen Überlegungen der sogenannten Rückausrottung hat sich jetzt die kanadische
Biologin und Wissenschaftsautorin Britt Wray mit ihrem Buch Das Mammut aus der
Tiefkühltruhe gewidmet. Wie könnte man mittels Gentechnik Arten wiederherstellen,
welche kämen in Frage und welche Vor- und Nachteile könnten solche
Wiederauferstehungen haben?
Die an der Universität von Kopenhagen lehrende Wissenschaftlerin entwickelte ihr
unterhaltsames populärwissenschaftliches Buch aus den eigenen Radiosendungen zum Thema.
Stets stand und steht neben der Forschung auch viel Spekulation. Aber auch der Gedanke,
ausgehend vom weit gediehenen Wissen über die Genetik als Bauplan des Lebens, mittels
Biotechnologie gewissermaßen eine Schöpferrolle auszuüben.
Im Mittelpunkt der Überlegungen standen die Wandertaube, der Tasmanische Tiger
(Beutelwolf) und das riesige Wollhaarmammut, alle seit hunderten oder gar vielen tausend
Jahren ausgestorben. Eine identische Wiederherstellung bzw. Rückausrottung erscheint
wissenschaftlich ausgeschlossen, eine, die der ursprünglichen Art sehr nahe kommt,
dagegen eher möglich. Doch es sind nicht nur biotechnologische Hürden zu überwinden
sondern auch ganz praktische: in welcher Leihmutter sollte zum Beispiel ein
solch gewaltiges Tier wie ein Mammut bis zur Geburt heranreifen?
Wray geht aber auch auf die ethischen, kulturellen und rechtlichen Aspekte der
Wiederherstellung ursprünglicher Tierarten ein. Und thematisiert ebenso die Frage, wie
sinnvoll und moralisch solches Tun wäre: Müssen wir, nur weil wir können?
Das Alles offeriert weit mehr Fragestellungen als Antworten und bleibt bei viel
Spekulation dennoch stets fesselnd und dank eingestreuter Anekdoten auch sehr locker.
Fazit: ein Nischenthema hervorragend aufbereitet für den interessierten Laien.
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