WESTHEIDER/PHILIPP: GERHARD
RICHTER. ABSTRAKTION
Gerhard Richter zählt seit langem zu den erfolgreichsten und teuersten Malern der
Gegenwart. Immer wieder hatte der 1932 in Dresden geborene Künstler weltweit große
Ausstellungen und Retrospektiven.
Die jüngste große Werkschau im Museum Barberini in Potsdam widmet sich nun erstmals ganz
dem Thema, das für Richters Schaffen zentral ist: den abstrakten Strategien und
Verfahrensweisen in seinem Gesamtwerk. Noch bis zum 21. Oktober dieses Jahres wird sie mit
über 90 Exponaten gezeigt, von denen etliche Werke aus der jüngsten Phase von 2005 bis
2017 bisher noch nirgends ausgestellt wurden.
Ein Muss für jeden Liebhaber moderner Kunst ist dazu der opulente Ausstellungskatalog
unter dem Titel Gerhard Richter. Abstraktion, den Ortrud Westheider,
Direktorin des Museums Barberini, und Michael Philipp, Chefkurator des Museums
herausgegeben haben. Zu den Abbildungen der Werke, die einen Bogen von den
Schwarz-Weiß-Photobildern und Farbtafeln über die Grauen Bilder und Vermalungen bis zu
den von Richter häufig als Abstrakte Bilder betitelten Werken abdecken.
Die Exponate stammen von den 60er Jahren bis in die Gegenwart und wurden aus
internationalen Museums- und Privatsammlungen zusammengetragen. In einzigartiger Weise
wurde so eine Gesamtübersicht über die Abstraktion als roter Faden durch Richters
Malerei geschaffen. Mit erhellenden Abhandlungen beschreiben verschiedene Experten dazu
die Entwicklung seiner Kunst, bei der Richter auf der Suche nach einer neuen Realität
bewusst hinter das Schöpferische zurücktritt: Entstehen lassen, nicht
kreieren.
|