MARIO ADORF: SCHAUEN SIE MAL
BÖSE
Mario Adorf, soeben 85 Jahre alt geworden, zeigt erneut mit einem Erinnerungsband, dass er
als einer der beliebtesten deutschen SchauspielEr auch ein Händchen fürs Schreiben hat.
Die Geschichten von den Kindertagen bis zu großen Filmaufnahmen sind allesamt echte
Erlebnisse. Oder solchen doch zumindest nachempfunden.
Der Titel Schauen Sie mal böse war tatsächlich der Satz eines Regisseurs,
als es um die finstere Hauptrolle eines Serienmörders in dem Film Nachts, wenn der
Teufel kam ging. Die für den jungen Adorf endgültig zum Durchbruch wurde. Als
Finsterling hatte er zahlreiche Erfolge, allerdings bescherte ihm die Rolle des Santer,
der Winnetous Schwester umbrachte, sogar Beschimpfungen auf offener Straße.
Doch Adorf ist ja gern auch ein Schelm, wie er in diesen Geschichten aus meinem
Schauspielerleben - so der Untertitel mit einem Augenzwinkern demonstriert.
Den ersten Publikumslacher erntete er unfreiwillig als Kind, als ihm als Schneewittchens
siebtem Zwerg der angeklebte Wattebart verrutschte und er in Husten und Tränen ausbrach.
Und regelrechte Panik kam später auf,
als er die Handschellen aus einer Vorstellung nicht loswurde, die Polizei aber nicht
helfen sondern ihn einbuchten wollte, so dass er glatt seinen Auftritt in einem anderen
Theater verpasste.
Wunderbare Anekdoten sind es und das Vergnügen am Lesen könnte nur noch überboten
werden, wenn man sie von diesem Vollblutmimen selbst erzählt hörte und sähe.
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