MATZEN/ERICSON: ANTARKTISCHE WILDNIS SÜDGEORGIEN
Selten geworden sind die Gegenden der Welt, über die es noch keinen Bildband gibt. Eine
weitere Lücke wurde nun auch über eine der unwirtlichsten Regionen unseres Planeten
geschlossen: über die britischen South Georgia Islands. Entdeckt hat sie einst James Cook
und dessen Begleiter, der deutsche Naturforscher Johann Reinhold Forster schrieb 1775 dazu
in sein Reisetagebuch: Der bloße Gedanke, hier ein Jahr zu leben, füllt die ganze
Seele mit Grauen und Verzweiflung.
Nicht so bei Thies Matzen und Kikki Ericson, die dort nach einem ersten Abstecher nun
ganze 26 Monate verbrachten, darunter sogar zwei der gnadenlosen Winter, und das alles auf
einer 9 Meter langen und über 60 Jahre alten Nussschale namens Wanderer III.
Mit dieser Holzyacht ohne Elektronik und moderne Kommunikationsmittel machten sie die
sturmumtoste, 1500 Kilometer von Kap Hoorn gelegene Insel für über zwei Jahre zu ihrem
Lebensmittelpunkt.
Der Bootsbauer und Fotograf und die Architektin, die 1998 sogar auf der fast völlig
menschenleeren Insel heirateten, fügten ihre Erfahrungen und die vielen Fotografien zu
einem opulenten Textbildband unter dem Titel Antarktische Wildnis Südgeorgien
zusammen. Herausgekommen ist dabei ein Reisebericht der besonderen Art und die
majestätischen Bilder unterstreichen die in Matzens Vorwort geäußerte Bewunderung für
die Außerweltlichkeit, die Schönheit und das Ungebändigte dieser rund 160 km langen und
bis zu 30 km breiten Insel.
Die atemberaubende karge Landschaft, die rasch wechselnden, oft harten Wetterumbrüche und
die sehr eigene Idylle auf engstem Raum im Boot sind das Eine. Die eigentliche Faszination
aber ist die überwältigende Tierwelt mit Millionen von Pinguinen, Robben, Seevögeln und
vielem mehr. Immerhin bietet Südgeorgien in Frühjahr und Sommer die höchste Dichte an
Säugetieren weltweit. Fazit: ein außergewöhnlicher Reisebericht von einem ebensolchen
Segeltörn.
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