BERNADETTE GILBERTAS/OLIVIER
GRUNEWALD: AUSTRALIEN
Über Jahre haben die renommierten Reiseschriftsteller Bernadette Gilbertas und Olivier
Grunewald den gesamten Kontinent Australien bereist. Nun zeigen sie die schönsten
Landschaften, aber auch die mythische Welt der jahrtausendealten Kultur der Aborigines in
einem wahrhaft opulenten Bildband.
Australien. Das Paradies am Ende der Welt lautet der Titel und mit seinen
zahllosen außergewöhnlichen Fotografien präsentiert das Buch die ganze Bandbreite der
Gegensätze dieses so spät entdeckten Kontinents. Den Windrichtungen widmen die Autoren
ihre vier großen Kapitel, die mit dem grünen Osten beginnen.
Vor allem für jene, die den sogenannten fünften Kontinent noch nie besucht haben, fangen
schon hier die Überraschungen an, denn mit solchen Wasserwelten und Urwäldern wie hier
hätte man wohl kaum gerechnet. Da verblüffen dann zum Beispiel auch die unwirklichen
roten Sandhügel am Lake Mungo, der wiederum nur einer von 19 ausgetrockneten Salzseen
ist.
Der Norden und das Rote Zentrum haben ein ebenso bekanntes wie herausragendes
Naturdenkmal, den Uluru. Bilder und Beschreibungen lassen die Faszination dieses
Inselbergs nur ahnen, der je nach Wetterlage und Tageszeit die Farbe wechselt. Doch dieses
ferne Paradies hat ja auch von seiner abgeschiedenen Lage profitiert mit der Folge einer
großen Zahl indigener Arten in Fauna und Flora, die hier nun Motive hinreißender Tier-
und Pflanzenbilder sind.
Australiens wilder Westen schließlich macht seinem Namen alle Ehre mit weiten Wüsten und
Trockensavannen. Eine der größten Überraschungen ist hier die endlose Fülle von erst
vor einigen Jahrzehnten entdeckten Kalksandsteinsäulen, die inzwischen die
vieltausendfache Zierde des Nambung Nationalparks sind.
Bleiben die Farben des Südens einschließlich der Insel Tasmanien, wo unter anderem die
einzigartige exotische Zoologie einschließlich der putzigen Koalas als eine Art
inoffizielles Wappentier begeistert. Doch auch unerwartete Erscheinungen wie Nebelwälder,
Feuchttropen oder die australischen Alpen hätte wohl kaum ein Leser hier erwartet.
Abschließend geben die Autoren einen interessanten Reisebericht ab mit spannenden
Eindrücken wie auch eingehenden Informationen zur Entstehung des Kontinents, zu den
Ureinwohnern und der Kolonisierung. Die Gegenwart des so vielfältigen riesigen Staates
als seit langem dauerhaft prosperierendem Industrieland samt seinen Problemen durch
Umweltverschmutzung und den Folgen des Klimawandels wird aber ebenso umrissen.
Fazit: ein großartiges Reisejournal über einen Kontinent voller Schönheiten und
Überraschungen.
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