CHRISTOPHER THOMAS: PARIS.
STADT DES LICHTS
Der Münchner Fotokünstler Christopher Thomas ist berühmt und vielfach preisgekrönt
für seine edlen Städteporträts. Nun legt er eines zu Paris vor mit in dieser Form wohl
einzigartigen Ansichten: die glanzvolle Metropole des 19. Jahrhunderts in Schwarz-Weiß
und gänzlich ungestört von Menschen und Autos.
Paris. Stadt des Lichts ist der exquisite Bildband überschrieben und dieser
Titel steht für eine Art fotografisches Liebesgedicht an die Stadt. Ob Eiffelturm,
Louvre, Les Invalides, Nôtre Dame und viele andere Schönheiten so untypisch, so
unwirklich und traumhaft konnte Thomas sie nur dank großer Bildkunst einfangen. Und vor
allem auch dank der frühen Stunden, in denen er auf die Foto-Pirsch ging. Keine Menschen,
keine Autos, keine Werbetafeln, wie bereinigt auf das Ursprüngliche zeigen sich all die
berühmten Ansichten.
Eine Stadt noch im Schlaf und in manchen Bildern noch vorm ersten Sonnenlicht, das lässt
diese geradezu mystischen Objekte in ihren Strukturen erstrahlen, teils gestochen scharf,
teils melancholisch verweht. Diese faszinierende Fülle der Details bis hin zu feinsten
Nuancen der Farbtöne von geheimnisvollem Schwarz bis hin zu erhabenstem Weiß kommt
jedoch nicht von ungefähr, denn der Fotograf verwendete eine Großbildkamera mit
SW-Filmen vom Typ 55 von Polaroid und die Bilder wurden dann auf hochwertigem
Büttenpapier ausgedruckt.
Eine Stadt in tiefer, poetischer Stille und ebenso klassisch wie aus der Zeit gefallen
für die magischen Momente dieser Bilder das macht jede Einzelbeschreibung
überflüssig. Um so besser passt hierzu das schwärmerische Vorwort des Paris-Verehrers
Valéry Giscard d'Estaing, des ehemaligen französischen Staatspräsidenten, der die
Weltstadt als ein Paradies für Spaziergänger preist. Erläuternde Texte gibt es im
Übrigen von Herausgeberin Ira Stehmann sowie vom Fotokünstler selbst.
Fazit: es gibt viele Bildbände über Paris, dieser jedoch ist einzigartig und eine ebenso
ästhetische wie poetische Liebeserklärung an die Seine-Metropole.
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