UTE KRAUSE: „DIE
MUSKELTIERE“
Bei einem Titel wie „Die Muskeltiere. Einer für alle, alle für einen“ denkt
man natürlich sofort an den berühmten Roman von Alexandre Dumas um die drei Musketiere
und ihren Freund d'Artagnan. Das aber ist auch beabsichtigt bei Ute Krauses pfiffigen
Kinderroman mit einem herrlichen Mäuse-Ratten-Hamster-Quartett.
Es beginnt mit Picandou, der in einem wahren Mäuseparadies haust, nämlich unter der
Kellertreppe von Frau Fröhlichs Feinkostladen. Da kann er sich an all den leckeren
Abfällen im Müllsack laben. Nun ist er jedoch dummerweise übersättigt eingeschlafen
und samt Sack abtransportiert worden. Auf dem mühsamen Heimweg trifft er auf einen
seltsamen weißen Kollegen, dem es gar nicht gut geht. Er hat eine Beule am Kopf und sein
Gedächtnis verloren. Als Käsefreund nennt ihn Picandou einfach Gruyère, erfährt
allerdings später, dass dieser eigentlich eine Hafenratte ist.
Der gutmütige Picandou nimmt den Kumpel mit nach Hause und dort gibt es zwei unangenehme
Überraschungen. Erstens hört er, dass Frau Fröhlich offenbar so viele Schulden hat,
dass sie das Geschäft bald aufgeben muss. Zweitens hat sich inzwischen mit Ernie eine
echte Hamburger Maus in seinem Zuhause eingenistet. Zum Glück kann der Revierstreit bald
beigelgt werden und weil es so gut passt, wird Ernie in Pomme de Terre umbenannt. Und
gemeinsam beschließen die Drei herauszufinden, warum Gruyère sein Gedächtnis verloren
hat und woher er überhaupt kommt.
Auf dieser Suche plumpsen sie schließlich auf einen Balkon, auf dem sich der wohlerzogene
Bertram von Backenbart in seinem Käfig langweilt. Der Hamsterjüngling liebt die
Geschichten von den Musketieren, die er immer wieder von den Hörbüchern seines Besitzers
hört. Damit ist für ihn sofort klar – ganz wie die großen Vorbilder wollen sie als
die drei Muskeltiere mit Bertram auf Abenteuerjagd gehen. Und die wird richtig spannend
mit manchen Gefahren aber auch einem tollen Erfolg.
Mehr sei davon nicht verraten, nur dass es sehr fantasievoll und witzig zugeht. Das Alles
spielt in Hamburg und zu den niedlichen farbigen Illustrationen der Autorin kommt auch
eine Übersichtskarte des Hafenviertels, in dem das fidele Quartett auf die Pirsch geht.
Die Sprache ist kindgerecht für kleine Leser etwa ab 7 Jahre und es darf gefiebert aber
auch oft gelacht werden.
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